Ein kleiner Auszug aus der Geschichte
einer der ältesten Kirchen im Jülicher Land:
Von 1116 bis 1272 gehörte das Gut
Bettenhoven dem Adelsgeschlecht derer von Alfter – das älteste Adelsgeschlecht
vom Niederrhein. Vermutlich waren sie auch die Erbauer der ureinstigen
Hofkirche. Im Jahr 1150 wird Bettenhoven erstmalig genannt und 1216 wird auf die
Existenz einer Kirche hingewiesen. Die ursprüngliche Saalkirche wurde vom Kölner
Erzbischof Pilgrim / Pelegrinus (1029–1036) geweiht. Der Kirchturm wurde in der
zweiten Hälfte des 11.Jh. erbaut. Es könnte sein, dass sich bereits in der
Kelten- bzw. Römerzeit eine Hofanlage neben der Kirche befand. Das beweisen u.
a. die Matronensteine, die in größerer Anzahl in der Nähe gefunden wurden sowie
ein 1864 aufgedeckter spätrömischer Sarkophag. Früher musste am Hof der Zehnte
oder auch „Beden“ abgeliefert werden. Vermutlich wurde daraus der Name „Bedenhof“
und später Bettenhoven.
Frl.
Maria Magdalena Hambloch (1813 – 1892)
Eine große Wohltäterin der Kirche war die Universalerbin des Vermögens der
Familie Krosch von Gut Bettenhoven, Frl. Maria Magdalena Hambloch (1813 –
1892). Sie lebte bereits als Kind auf dem Hof ihrer Verwandten. Den
Franziskanern fühlte sich Magdalena Hambloch sehr verbunden. Mit ihren
großzügigen Spenden unterstützte sie - im Verborgenen – die Ordensbrüder und
trug zum Erhalt kirchlicher Einrichtungen bei. Aber auch die Zivilgemeinde
profitierte von ihrem Leben in Nächstenliebe.
Bettenhoven
ist eine sehr alte Pfarre mit reicher Geschichte am Rande der Kreisgrenze
von Düren und Bergheim. Zum Pfarrsprengel gehörten ursprünglich Kalrath, die
Paffenlicher- und die Rödinger-Mühle, sowie der Hof Palmesholz.
Über Jahrhunderte suchten die Brautpaare aus
der Umgebung diese Kirche zum Heiraten auf.
Aber auch heutzutage kommen die Gläubigen gerne zur Feier der Hochzeit oder
zur Taufe nach Bettenhoven.
Unsere kleine Kirche
im Überblick:
15.Jh. Neubau des Chores und des Langschiffes mit Kreuzrippengewölbe. Während
des 30 jh. Krieges (1618-1648) wurde die Ortschaft und auch die Kirche erheblich
beschädigt. Danach erhält der Turm ein neues zusätzliches Geschoss in barocker
Form und 1817 eine neue 10 m hohe achtseitige Haube – der Turm ist der älteste
baulich unveränderte Kirchturm Deutschlands. Der Hauptaltar stammt aus dem
11.Jh. und wurde 1870 abgebrochen und ist seitdem untergegangen. Stifter des
Hochaltares war Adam Lommertzheim (1705-1777). Unter dem Turm befand sich sein
Grabstein. Die Grabplatte liegt heute in der Kalrather Kirche.
1925 -1973 gehörte die Kirche zum
Dekanat Hasselsweiler
1980-83, umfassende Renovierung der
Kirche durch das Bistum Aachen und unter Leitung von Dechant Heinrich Spelthahn,
Pfarrer in Bettenhoven. Das Kirchendach wurde komplett erneuert. Der Innenraum
erhält einen neuen Anstrich. Der Turm bekommt einen neuen Außenputz und ein
neues farbiges Aussehen. Der Friedhofweg bekommt einen Plattenbelag.
Glocken:
SANCTUS PANKRATIUS... 1465
JACOB VAN VENRATH.
ohne Inschrift aus dem 15.Jh.
HALFE...ZU PALMES-HOLZ... ANNO
1620.
Verbaute Materialien:
Andernacher Tuff, vulkanischer Stein, Sandstein, Kiesel, Grauwacken,
römische Spolien u. Eckquader, Backstein und Ziegel.
Grabstätte der Fam. Krosch, Hambloch, Pingen
errichtet 1869/70
Aufgrund der vielfältigen
Aufzeichnungen von Pastor Nicolaus Grün (1861-1888) und Pater Franz-Xaver
Christl (1896-1989), beide Pfarrer von Bettenhoven, dem Lehrer Heinrich
Tischlers (.....-1952) aus Kalrath sowie dem Archiv von Gut Bettenhoven besitzen
wir heute eine Vielzahl von Unterlagen zur Geschichte unserer Dorfkirche.
Sollten wir ihr Interesse an unserer
schönen Kirche geweckt haben, besuchen Sie uns doch gerne wieder. Es gibt noch
vieles zu erfahren.
Wir bedanken uns für Ihren Besuch und
für die eventuelle Bereitschaft uns bei der Erhaltung der liebenswerten
Baudenkmäler unserer Ortschaft zu unterstützen.